Black Box: Populismus
Mit den Veranstaltungen der „Black Box“ nähern wir uns jede Spielsaison einem neuen, hochaktuellen Thema an. Dieses Mal beleuchten wir an zwei Veranstaltungsabenden mit Expert*innen und Künstler*innen das Phänomen „Populismus“.
In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Oldenburg.
Mi 26.09.18, 19h00Eintritt
8,00 € normal
5,00 € ermäßigt
*Kulturticket
Populismus & Sprache: Worte als Waffe
Impulsvortrag & Gespräch
Die renommierte Sprachwissenschaftlerin Dr. Sabine Schiffer und die Spoken Word-Poetin Theresa Sperling nehmen an diesem Abend Sprache im Kontext von Populismus und Migration unter die Lupe. In poetischen und wissenschaftlichen Impulsen werfen die Gäste einen genauen Blick auf populistische Strategien und die Gewalt der Sprache, die sich auch abseits radikaler Lager bis in die gesellschaftliche Mitte erstreckt. Was steckt hinter Begriffen wie „MultiKulti“, „Lügenpresse“ und „Ankerzentren“? Inwiefern dienen Themen und Begriffe Populisten als Mittel zu einem bestimmten Zweck? Und gibt es wirkungsvolle Gegenstrategien, die der rechtspopulistischen Sprache Paroli bieten können?
mit: Dr. Sabine Schiffer, Sprachwissenschaftlerin/ Leitung Institut für Medienverantwortung Berlin // Theresa Sperling, Buchautorin/ Spoken Word-Poetin Nordhorn
Mi 24.10.18, 19h00 Eintritt
8,00 € normal
5,00 € ermäßigt
*Kulturticket
Rechtspopulismus & Wohlfühlkultur:
Zur gefälligen/ gefährlichen Dramatisierung der politischen Lage
Lesung und Gesprächsabend mit Expert*innen
Fake News, gefühlte Wahrheit und Meinungsmache. Gefühle haben im politischen Feld Hochkonjunktur, Desinformation und Propaganda sind aktueller denn je. Welche Gefahren birgt die Durchmischung von Gefühl und Politik? Welche Effekte korrelieren in der Aufgabe der Medien, die Öffentlichkeit zu informieren und die dabei gleichzeitig effektiv an der Meinungsbildung mitwirken? Wo liegt der Kern unserer Handlungsmotivation, um vom Fühlen und Denken zum Handeln zu gelangen? Und welche konkreten Aufgaben stehen – zwischen privater Zelle und öffentlichem Platz – im Raum?
Im Gespräch mit Peter Zudeick und Prof. Dr. Frank Decker gehen wir an diesem Abend dem Zusammenspiel von Populismus, Medien und Emotionen nach. Als literarische Intermezzi dienen Auszüge aus Sinclair Lewis 1935 verfassten „Das kann bei uns nicht passieren!“. Kann es nicht? Wie ist ihr Gefühl?
In Kooperation mit dem Amt für Zuwanderung und Integration der Stadt Oldenburg und dem Center for Migration der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Sa 20.10.18, 20h00
Fr 09.11.18, 20h00
Eintritt
15,00 € normal
12,00 € ermäßigt
*KulturticketAPPLAUSMASCHINE
über Politiken der Zustimmung, Gesten der Bewertung und die Kunst ein Publikum zu sein
Lecture Performance von OBJECTIVE SPECTACLE
Das Applaudieren gehört seit jeher zum Theater und markiert die Schnittstelle zwischen Publikum und Kunst. Was normalerweise als Konvention oder Ritual das theatrale Ereignis rahmt, wird hier zum szenischen Mittelpunkt. Gemeinsam mit einem temporären “Chor” aus Claqueuren verwandelt OBJECTIVE SPECTACLE den Theaterraum in eine Applausmaschine und nimmt die Geste kollektiver Bejahung unter die Lupe:
Welche Prozesse sind am Werk, wenn man gemeinsam JA sagt? Benötigt die Kraft einer Gruppe tatsächlich ein konkretes Objekt der Bewertung oder erzeugt sie dieses selbst im Rausch der Euphorie? Wie schnell lassen wir uns zum großen „Like“ hinreißen? Und ist eine eins zu eins Begegnung mit „dem Publikum“ möglich? Welche Rolle spielen Sie bei Ihrem Theaterbesuch? Wenn Sie hier Beifall spenden, finden Sie es heraus!
Konzept: OBJECTIVE SPECTACLE // Performance & Sound: Christoph Wirth
+
Teil 1 Fr 19.10.18, 18h00-21h00
Teilnahmebeitrag
35 €Teil 2 Sa 20.10.18, 14h00-17h00
Teil 3 Sa 20.10.18 20h00 Performance
Teil 4 Fr 09.11.18 18h30-19h30
Teil 5 Fr 09.11.18 20h00 Performance
WORKSHOP-ANGEBOT:
Applaus-Chor
von OBJECTIVE SPECTACLE
Der Workshop bietet allen Theaterbegeisterten die Möglichkeit Teil eines Applaus-Chors zu sein, der im Zentrum der Inszenierung steht.
Mit Sound, Bewegung, Improvisation und viel Spaß wird eine Performance entwickelt, die auf einer Komposition aus Applaus basiert. Experimentiert wird mit kollektiver Euphorie, magischem Klatschen und natürlich der richtigen Sitzhaltung. Dabei fragen wir nicht zuletzt nach der politischen Bedeutung enthusiastischer Gemeinschaften und Möglichkeiten „dem Publikum“ eins zu eins zu begegnen.
10 schnelle Thesen über die Beziehung zwischen Publikum und Kunst:
- Kunst und Publikum unterhalten eine Liebesbeziehung
- Kunst existiert nur in der Phantasie des Publikums
- Das Publikum existiert nur in der Vorstellung der Kunst
- Das Publikum ist eine Illusion
- Die Kunst ist ein Phantasma
- Kunst produziert unvermittelte Erfahrung
- Publikum reagiert unvermittelt auf Kunst
- Die Beziehung zwischen Kunst und Publikum ist immer vermittelt
- Vermittlung muss die Vermittlung vermitteln
- Wir brauchen Vermittlung, um eine unvermittelte Begegnung zu schaffen
Es sind keine Vorerfahrungen nötig. Die Teilnahme am Workshop ist barrierefrei möglich. Wir freuen uns auf alle Interessierten (auch für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet), die sich bis zum 30.09. für die Teilnahme anmelden.
Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist beschränkt. Zur Anmeldung und bei Fragen, sprechen Sie und gerne an: info@theaterwrede.de oder 0441. 957 20 22.